00:00:00: Willkommen zurück zu einer besonderen Folge, die sich um mit den Data Act und die neuen
00:00:25: Entwicklungen im EU-Digitalrecht richtet. Heute sind wir nämlich nur zu zweit. Wir sind Martin
00:00:30: Schoenbacher von Härting-Rechtscheinwälte und Hubertus von Rönne. Hallo lieber Hubertus.
00:00:35: Ja, hallo lieber Martin. Wir legen los und haben uns überlegt, wir machen mal eine kleine
00:00:40: Zäsur. Wir hatten ja jetzt sechs Folgen schon mit ganz tollen Gästen, die uns ein bisschen aus
00:00:45: ihrer Praxis und ihren Problemen und Chancen berichtet haben und wollen heute mal ein bisschen
00:00:50: innehalten und über ein paar Sachen sprechen, die uns so aufgefallen sind in der letzten Zeit.
00:00:54: Hubertus, sag doch mal, was wir uns so überlegt haben, was wir so beobachtet haben.
00:00:59: Ja, ich glaube das allererste ist, es gibt doch mehr Menschen, Personen, Moment, die sich fragen,
00:01:06: dieser Data Act, nicht nur was ist das eigentlich, sondern ist das eine Luftnummer. Mal wieder so ein
00:01:10: EU-Idee, die dann irgendwie viel zu kompliziert ist und im Sonnen der verläuft oder wie haben
00:01:18: wir das einzuschätzen. Und also ich muss sagen, Martin, es erinnert mich so ein bisschen an zwei
00:01:22: verschiedene Situationen, die wir in der Vergangenheit auch mit EU und Technologie verändern hatten. Einmal
00:01:27: 2000, das war diese große Hysterie, muss man ja sagen, was passiert? 2YK, die ganz Alten werden
00:01:37: sich erinnern. 2YK, genau. Also da war eine Riesenhyperum, haben sich einige in der Goldennase
00:01:44: verdient und letztendlich am 31.12.1999 um 24 Uhr passierte eigentlich gar nichts. Es war alles,
00:01:53: das war alles ein großer Hype und dann verschwand das ganze Thema wieder. So eine richtige Luftnummer.
00:01:59: Andererseits genau das Gegenteil mit der DSGVO, die war lange angekündigt, 2018 kamen sie dann,
00:02:07: aber eigentlich hat sie keiner so richtig ernst genommen und plötzlich schwappte so eine Welle
00:02:12: über uns hin. Nein, und das war doch ernst. Und genau das ist die Frage, die sich viel
00:02:16: stellen, was denn das wieder ist. Ist das etwas, was jetzt ernst zu nehmen ist oder nicht? Wie siehst du das?
00:02:20: DSGVO ist dann eigentlich auch wie es 2000 Problemen. Die einen machen es ganz superkompliant. Wir
00:02:32: betreuen, habe ich schon ein paar Mal erzählt, glaube ich, zwei Automobilbanken. Die eine hat
00:02:35: ein hundertköpfiges Team gegründet, DSGVO-Compliance und bei der anderen war seit Tag 1 eine
00:02:40: Person zuständig. Bis heute ist die gleiche Person geblieben und wenn ich richtig mitbekommen habe,
00:02:46: hat weder die eine noch die andere einen 20 Millionen oder 4 Prozent von weltweiten Jahresumsatz
00:02:52: Bußgeld bekommen, gar keine Bußgelder bis jetzt erlassen worden. Die einen sind vielleicht ein
00:02:56: bisschen über vorbereitet, die anderen haben sich irgendwie so durchgemogelt und das sehen wir
00:03:00: sicherlich bei vielen Aspekten jetzt. Und auch ein bisschen beim Data-Act nur, dass die Zahl
00:03:06: derer, die hundertköpfige Teams haben, noch überschaubar scheint. Ja, sehr überschaubar. Deshalb
00:03:13: auch nochmal die Frage. Ist das etwas, was jetzt nur aus der EU quasi so im Blindflug betrieben
00:03:20: worden ist? Also meine Antwort wäre, bin interessiert, was du dazu sagst, nein, der Gesetzgeber und zwar
00:03:25: nicht nur der EU-Gesetzgeber, sondern auch der deutsche Gesetzgeber, die nehmen das sehr ernst.
00:03:30: Da ist einiges zu erwarten, was demnächst auch von zukommt. Also das wird umgesetzt werden,
00:03:34: aber auch die die Regierungsseite. Also wir sehen auf der Seite der EU-Kommission das Thema Daten
00:03:41: und Data-Act ist danach wie vor auf der Agenda und zwar ziemlich prominent und wir sehen es auch in
00:03:49: Deutschland. Wir sahen es im Koalitionsvertrag, wir sahen es in den Parteiprogrammen Daten, das Thema
00:03:56: Daten und zwar Datennutzung, gar nicht mehr so sehr Datenschutz, das ist ja auch thematisiert worden
00:04:00: nochmal, vor allem Datennutzung ist ein richtig, richtig, richtig wichtiges Thema. Ich glaube auch
00:04:04: Martin, deswegen weil jetzt mehr und mehr Leute verstehen, AI, unser Buzzword im Moment, es wird
00:04:09: nur funktionieren, wenn wir Daten haben und deshalb ist alles, was mit Datennutzung und mehr
00:04:13: Datenverfügung stellt, wichtig und deshalb wird der Data-Act einer der Gründe, wird auch keine
00:04:18: Luftnummer werden. Ich sehe es im Prinzip genauso, es kontraktiert allerdings, falls ich das Wort
00:04:25: geben sollte, mit dem, was wir beachten in der Praxis. Das muss man halt schon sagen, dass eben
00:04:29: wir haben es ja nun auch in dieser Podcast-Reihe hier ein bisschen angedeutet, es ein paar Player gibt,
00:04:35: die versuchen dort ein bisschen Wind zu machen und ein bisschen Datennutzungsansprüche für Kunden,
00:04:44: ja für andere Beteiligte, gelten zu machen und mal zu schauen, wie man da möglichst viele
00:04:50: Daten rankommt, um sie dann zu Businessmodellen zu machen oder auch vielleicht um sie innen
00:04:55: für das Training von Speziarmodellen einzusetzen, KI-Bereich, ja wir sehen aber eben auch eine
00:05:01: ziemliche Zurückhaltung. Vielleicht gehen wir nochmal einen Schritt zurück, ja inwieweit oder
00:05:07: wie bettet sich denn der Data-Act ein in diesen Kontext, weil das ist glaube ich schon wichtig,
00:05:12: und wir haben es an einer oder anderen Stelle schon mal angedeutet, ja KI-Verordnung hast du
00:05:17: gerade schon erwähnt oder der AI-Act, ja es gibt Cyberregulierung, die jetzt mein ganzes Link
00:05:23: in Two-Spam, NIST 2, CAA, Cyber Resilience Act, wir wollen alle vorbereitet sein, jetzt gibt es dann
00:05:29: in Deutschland Umsetzungsgesetz, NIST 2 und so weiter, das heißt dort sehen wir durchaus viel
00:05:34: Bewegung und es gibt noch ein paar andere digitalen Gesetze, der Data-Act ist eher hinten dran oder?
00:05:40: Ja hinten dran, vielleicht jetzt in der Wahrnehmung, aber nicht von der Bedeutung würde ich sagen,
00:05:46: also der Data-Act, das ist ja angedeutet, ist Teil vom Digitalpaket der EU, das ist ja nicht
00:05:52: eingesetzt neben dem anderen, sondern ist schon ein Paket und auch ganz sinnvoll gemeinsam gestaltet,
00:05:58: im Rahmen der Digital-Strategie Digital Center Market, das ist etwas, was die EU seit zehn
00:06:02: Jahren verfolgt und umsetzt und jetzt mit dem Fokus auf einen gemeinsamen Datenraum, also war ganz
00:06:08: der Lob gesagt, Martin, ich glaube, das ist schon eine Überlebensfrage, die EU hat da richtig
00:06:15: reagiert zu sagen, wir müssen hier Flöcke einschlagen, wir müssen eine Digital, wir müssen
00:06:19: eine Datenstrategie haben und zwar vor allen Dingen bezüglich der Industriedaten, sonst werden
00:06:24: wir in dem globalen Wettbewerb mit den USA insbesondere auf der einen Seite und den
00:06:29: Chinesen auf der anderen Seite, wenn wir nicht bestehen, wir müssen unseren Datenschatz heben und
00:06:33: deshalb ist der Data-Act ja nur ein Teil dieses Pakets, der Data Governance Act, da werden Dinge
00:06:39: festgelegt wie Datenräume, sicheres Daten teilen und zwar mit dem Maßstab des Vertrauens und
00:06:45: der Souveränität organisiert werden, du hast den Cyber Resilience Act angesprochen, also es gibt
00:06:49: eine ganze Reihe von miteinander verbundenen oder vernetzten Gesetzen zu denen der Data-Act auch
00:06:56: gehört und das ist für mich auch eine der wichtigsten Punkte, wer sich jetzt mit dem AI-Act
00:07:02: beschäftigt, der sollte unbedingt auch den Data-Act mit einbeziehen, denn ohne, wie gesagt,
00:07:09: vorhin schon mal erwähnt, ohne die Daten, die wir für AI brauchen, wird es da auch langweilig.
00:07:14: Und zwar aus dem, je nachdem welche Rolle man in dem jeweiligen Kontext oder dem jeweiligen
00:07:19: Use-Case hat, den Data-Act bei AI in doppelter Hinsicht oder aus verschiedenen Richtungen
00:07:25: mitdenken, weil das eine ist, bin ich Dateninhaber, also derjenige, der Hersteller zum Beispiel
00:07:32: seit langem Zugriff auf Daten hat und die nutzt zum Beispiel um für KI, der muss sich vielleicht
00:07:38: damit auseinandersetzen, dass es sein kann, dass er sie nicht mehr ohne weiteres haben wird
00:07:42: ab dem 12. September, dass er vielleicht Daten-Dissensverträge schließen müssen, wenn wir gleich noch
00:07:47: mal ein bisschen darüber sprechen, wie viel da jetzt passiert und andererseits, wenn ich
00:07:51: Nutzer bin von einem vernetzten Produkt, kann ich möglicherweise auf Daten zugreifen, um
00:07:56: meine KI zu trainieren, die ich bisher, wo ich bisher gar keinen Zugriff hatte und auch
00:08:00: nicht so richtig wusste, weil ich mit den Daten eigentlich machen soll, das sind die
00:08:03: beiden Aspekte, die man ja sicherlich berücksichtigen muss dabei, wenn man den Data-Act mitdenken
00:08:08: soll in dem großen KI-Projekt.
00:08:09: Ja, vielleicht ein ganz guter Moment auch noch mal in Erinnerung zu rufen, was diese,
00:08:15: ich würde es mal auf zwei Punkte reduzieren, die wirklichen Neuerungen, die Paradigmenwechsel
00:08:20: sind, die der Data-Act bringt, die meisten unserer Zürer kennen das schon aus den vorherigen
00:08:25: Serien.
00:08:26: Das erste, das du gerade erwähnt, das ist der Paradigmenwechsel bei der Zuordnung der
00:08:32: Nutzungsrechte von Daten, die von vernetzten Objekten erhoben werden, der Nutzer und
00:08:39: nicht in Anführungsstrichen mehr der Hersteller hat die primären Nutzungsrechte.
00:08:44: Das ist wirklich ein Paradigmenwechsel.
00:08:47: Und dann gibt es ja das etwas übersehende zweite große Grundprinzip, Cloudwechsel.
00:08:52: Ja, der Data-Act beinhaltet ja auch dieses Grundprinzip, das der Wechsel des Cloud-Providers
00:08:59: sehr viel einfacher werden soll.
00:09:02: Genau, das sehen wir allerdings in der Praxis schon, also da kommen jetzt schon, wir beraten
00:09:10: einen großen ISP, der jetzt im Zuge der Überarbeitung seiner Terms darauf gestoßen wurde von uns,
00:09:20: dass er möglicherweise sich dann eben auch an den neuen Vorgaben des Data-Act zum Cloudwechsel
00:09:26: zu orientieren hat.
00:09:27: Und ja, und da gibt es auf beiden Seiten Möglichkeiten und wenn man sagt ja auch jetzt ich wieder
00:09:35: den ISP angesprochen habe, aber der Anwendungsbereich ist deutlich weiter, ja mehr oder minder alle
00:09:40: SaaS-Anbieter müssen Vorkehrungen treffen, dass ihre Kunden B2B wohlgemerkt ja auch B2B
00:09:48: einfach zu einem Wettbewerber wechseln können, auch das ist Sinn und Zweck des Data-Act.
00:09:54: Was heißt das für mich als mittelständisches Unternehmen, wenn ich jetzt einen Vertrag,
00:09:59: laufenden Cloud-Vertrag habe?
00:10:02: Naja, ich habe einen Anspruch darauf, dass ich herausverlangen kann, welche Daten der Cloud-Provider
00:10:10: bei mir gespeichert hat, das hört sich erstmal selbstverständlich an, Datenschutz haben wir
00:10:14: das schon immer, Auskunftsanspruch und Kopie der Daten, die dort vorliegen und so weiter,
00:10:21: ist, wenn man in die Details schaut, gar nicht ganz so selbstverständlich, weil die Unternehmen,
00:10:26: die Anbieter, ihr habt möglicherweise ein paar Dinge tun mit den Daten, wir vertreten
00:10:31: zum Beispiel einen, beraten schon zu lange, so einen großen Collaboration Software Anbieter,
00:10:37: der uns jetzt etwas ängstlich gefragt hat, welche Daten das denn alles betrifft, weil
00:10:42: er zum Beispiel Versionierung von den alten Einträgen vorhält, zunächst für den Kunden
00:10:49: natürlich, aber die jetzt alle in einem gängigen Format herausgeben zu müssen, damit der Kunde
00:10:54: dann möglicherweise zu einem Wettbewerber wechseln kann, ist eine riesige Währe, eine riesige
00:10:59: Herausforderung, da haben wir dann gesagt, naja, weniger ist mehr, du kannst nicht mehr Daten
00:11:03: herausgeben als zu hast, naja, vielleicht müsst ihr euch mal überlegen, ob ihr die eigentlich
00:11:07: überhaupt haben wollt und was das dann bedeutet, das heißt, auch an der Stelle, aus Hersteller
00:11:13: als aus Anbietersicht, ein Riesenthema, das ich mir Gedanken machen muss, welche Daten
00:11:19: haben wir überhaupt, und wie kann ich die gegebenenfalls zur Verfügung stellen und
00:11:22: aus anderer Sicht, ja, aus Kundensicht, der Mittelstände, den du gerade angesprochen
00:11:28: hast, der kann sich halt überlegen, oh, vielleicht ist es gar nicht, ja, ist es jetzt gar nicht
00:11:34: mehr so schwierig und ich muss erst mal ein riesiges Implementierungsprojekt machen,
00:11:37: um da mal den Anbieter wechseln zu können für meine HR Software, für meine ERP System
00:11:42: und so weiter.
00:11:43: Interessant ist da ja auch, dass die EU, also die EU hat ziemlich deutlich ausgedrückt,
00:11:49: worum es ihr geht, es geht darum, mehr Wettbewerb in diesem wichtigen Element der Technologie,
00:11:55: aber auch der digitalen Transformation der gesamten Wirtschaft und Gesellschaft zu sehen,
00:11:58: also mehr Wettbewerb bei den Chlodernbietern.
00:12:01: Es gibt einige große Dominante, das ist auch gut so und die sollen auch weiter bestehen,
00:12:06: aber wir brauchen mehr Wettbewerb, ja, und deswegen, und das ist interessant, hat die EU dann auch
00:12:12: gesagt, wir versuchen diesen Prozess zu vereinfachen und wir bieten euch Musterverträge oder Mustervertrags-Klauseln
00:12:19: an, das ist auch gerade graublich im Werden.
00:12:21: Genau, darüber haben wir ja in der letzten Folge gesprochen mit dem Matthias Niebuld,
00:12:27: der uns da Einblicke gegeben hat, wie diese Expertenkommissionen, die an diesen Klauseln
00:12:32: gearbeitet hat, funktioniert, ja, jetzt waren gerade letzte Woche oder vorletzte Woche
00:12:37: inzwischen die nochmal Webinare dazu, der EU-Kommission zu den Cloud-Verträgen, zum
00:12:44: Cloud-Switching und ein weiteres Thema übrigens, was dort adressiert ist, sind die Wechselend-Gelte.
00:12:48: Ja, es soll die müssen schrittweise abgebaut werden und es wird dann letzten Endes nicht
00:12:56: mehr zulässig sein, dort Horende Gebühren zu verlangen, um die Leute davon abzuhalten,
00:13:02: die mittelständischen Unternehmen, wenn ihr mir gerade gesprochen hast, tatsächlich die
00:13:06: Flucht anzutreten, einfach weil die Transaktionskosten so hoch sind.
00:13:09: Das wird sich die EU auch genau angucken, da bin ich überzeugt von euch, es wird immer
00:13:14: wieder offizielle Seite davon gesprochen, diese Lock-in-Situationen zu vermeiden, aufzulösen
00:13:21: und also ich habe keinen Zweifel daran, dass die EU da genau darauf gucken wird, wie das
00:13:25: umgesetzt wird und ob das umgesetzt wird und was wir auch sehen und hören ist, dass
00:13:29: einige der auch der ganz großen Anbieter sich durchaus schon darauf vorbereiten, das ist
00:13:34: eigentlich ganz gut zu sehen, also da wird der Data-Act für diesen Teil zumindest teilweise
00:13:39: doch schon ernst genommen, ist so der Eindruck.
00:13:41: Absolut, also das in der Praxis, auch was ich so sehe, zum Beispiel auf LinkedIn, was Kollegen
00:13:47: posten oder wenn man sich mal im Gespräch befindet mit Kollegen, wir treffen letztens
00:13:51: da unter Berliner IT-Anwaltskolleg*innen und da war genau das Thema, nach dem Motivenz
00:13:58: auf den Data-Act kommt, Cloudwechsel, Anpassung von Verträgen, vielleicht auch ein bisschen
00:14:06: die Businessmodelle anzupassen, wenn die Leute viel einfacher kündigen können oder jedenfalls
00:14:11: wenn sie kündigen, für einfach ihre Daten mitnehmen können, das ist ein Thema vielleicht
00:14:17: auch ein bisschen weniger als ich das antizipiert hatte, ehrlich gesagt, aber das Thema, womit
00:14:22: wir uns jetzt in den vorvergangenen Folgen hier vor allem beschäftigt haben, das Thema
00:14:26: vernetzte Produkte, Paradigmenwechsel, den du gerade nochmal angesprochen hast, das
00:14:33: nutzende Unternehmen soll die Daten in erster Linie im Zugriff haben, da passiert noch
00:14:40: halbwegs wenig.
00:14:41: Genau, und insofern muss man vielleicht auch bei der Frage, was da jetzt so im Markt passiert,
00:14:47: im Ende der Data-Act ist ja jetzt nicht der, ja wir sagen jetzt 12.09 wird er wirksam und
00:14:53: die entfaltet seine ganze Kraft, ja aber die gibt es ja schon eine ganze Weile, es ist
00:14:58: ja nicht so, dass der jetzt irgendwie erst kommt und man kann sich damit befassen ist
00:15:03: es gelten also recht, ja und da steht halt drin, was man machen muss und da sehen wir
00:15:09: jedenfalls auf der vernetzte Produkte Seite noch wenig Bewegung.
00:15:13: Ja es ist erstaunlich, also der Gesetzgeber hat bewusst 21 Monate Gonderfrist gewährt,
00:15:22: so viel war angenommen worden ist nötig um auch interne Prozesse bei der Produkterstellung
00:15:29: und einigen Nachjustierungen für Zugang zu Daten so weiter herzustellen.
00:15:36: Vor einem Jahr ist glaube ich noch gar nichts passiert, die Frist bekannt zu laufen am Anfang
00:15:42: Januar letzten Jahres, nicht diesen Jahr aus letzten Jahres, ein Jahr lang haben wir
00:15:46: so gut wie gar nichts gesehen, wir wurden ein bisschen darüber diskutiert auf beiden
00:15:50: Seiten aber auch wenig wenig sich ausgetauscht, jetzt gibt es hier und dort Bewegung aber
00:15:55: erstaunlich wenig wenn man daran denkt, dass eigentlich das wissen wir aus der Praxis da
00:15:59: auch durchaus fundamentale Prozesse bei der Produkt bei der Produktion durchaus adaptiert
00:16:07: werden müssen.
00:16:08: Also das ist erstaunlich da werden, also was wir sehen glaube ich, ja man kann da sagen
00:16:14: das ist eine stille Abwahrt der Haltung, mal gucken was passiert am 12.
00:16:17: September.
00:16:18: Genau, also ja und wer das jetzt hier zum ersten mal hört, mag mal in die vergangenen
00:16:23: Folgen rein hören, wir haben mit Herrn Hermann gesprochen von NBW, ja der berichtet hat
00:16:28: wie sie da rangehen und die sind schon fast am weitesten, wir haben mit dem Andreas Ablin
00:16:33: aus der Druckindustrie gesprochen, der gesagt hat, da passiert eigentlich noch gar nicht
00:16:36: viel, ja das weiß ich nun aus eigener Anschauung, aus Mandaten, ja diese Abwahrtehaltung ist
00:16:44: auf jeden Fall bei dem Thema vernetzter Produkte da, es ist ehrlicherweise ein bisschen schwer
00:16:50: verständlich wenn ich mir anschaue was Unternehmen tun um KI-Verordnungskompliant zu werden
00:16:56: und wir den ganzen Tag Risikoklassen prüfen, ja beim Data Act kann mir halt drohen, dass
00:17:02: am 13.
00:17:03: September ein Kunde kommt und sagt, so jetzt gibt mir mal bitte alle Daten die hier bei
00:17:07: der Nutzung anfallen und wenn ich erst dann anfange mal so eine Inventur zu machen und
00:17:11: mir zu überlegen welche Daten haben wir denn überhaupt von dir, wo sind da vielleicht
00:17:18: personbezogene Daten drin, also dann ja ist es ein bisschen spät, also dass das ja auch
00:17:23: der Aspekt in Grana angesprochen hat, man wird ein bisschen Zeit brauchen und die sollte
00:17:27: man dann auch nutzen, hätte man eigentlich schon längst machen müssen, naja auf der
00:17:33: anderen Seite auch etwas erstaunlich, diejenigen die, also die Nutzer von vernetzten Objekten,
00:17:40: diejenigen die im Wesentlichen da zusätzliche Daten bekommen werden zukünftig, verhalten
00:17:48: sich unser Warnung nach auch relativ ruhig, deswegen erstaunlich weil diejenigen die jetzt
00:17:55: im Moment gerade in Verhandlungsphasen sind um beispielsweise was ist, eine neue Windturbine
00:18:00: oder ein neues Bus einzukaufen, ja da würde ich tunlichst darauf achten, dass die Vorgaben
00:18:07: des Data Acts, also ich habe Zugang zu den Daten und mir ist vorab geklärt worden wie
00:18:13: ich den Zugang bekomme, mit mir ist auch geklärt worden welche Daten der Hersteller weiter
00:18:19: nutzen darf, das sind ja die Kernfragen, das würde ich jetzt schon mit rein verhandeln,
00:18:23: also nicht eigentlich kann man jetzt schon dafür sorgen, dass ab dem 12.
00:18:29: als sozusagen nutz, nicht ab 12.9.
00:18:32: man auch besser profitieren kann davon, aber auch da muss man sich ein bisschen vorbereiten.
00:18:36: meine Theorie ist, warum es nicht der Fall ist, ist, dass die Leute das bisher in ihren
00:18:42: Case nicht einberechnet haben, dass sie was mit diesen Daten anfangen können und wollen
00:18:46: und sollten, ja denn auch wenn wir jetzt gerade den Zungsschlag hatten, wenn ich jetzt einen
00:18:51: neuen Vertrag abschließe, ja der Data Act gilt auch für schon im Betrieb befindliche Anlagen,
00:18:56: sollte man jetzt nicht denken, da sind wir jetzt, das betrifft uns ja gar nicht, im Gegenteil
00:19:00: auch im Betrieb befindliche Anlagen gilt der Data Act und auch da werden Daten fließen
00:19:07: müssen, ja ich glaube was wir auch so bisschen rausgehört haben, wenn wir in die Industrie
00:19:12: gehen, naja wir brauchen ja dann auch die Leute die damit umgehen können, wir brauchen ja
00:19:19: auch die Leute die wissen was sie, was wir mit den Daten machen sollen, ja wir müssen
00:19:24: auch mal gucken, welche Formate überhaupt, ja und dann ist es tatsächlich ein bisschen
00:19:29: ein untergeordneter Aspekt bei, ja ich habe es auch am Beispiel der Druckmaschine schon
00:19:34: mal erzählt, wenn ich für 18 Millionen eine neue Druckmaschine kaufe und für 20.000
00:19:39: Euro im Quartal, meine Teilen so ein Dashboard bekomme, dann sieht man wo so die, wo der
00:19:44: Sport mit den Daten, ja dann sieht man wo auch so die Wertigkeit vielleicht liegt, naja
00:19:50: und das muss sich halt ändern für alle in den Köpfen derjenigen die damit zu tun haben.
00:19:54: Also ich sehe schon einige Player die da auch jetzt die ersten Schritte gehen oder schon
00:20:01: gegangen sind, insbesondere dort wo es um predictive Maintenance geht, also Batteriedaten
00:20:06: beispielsweise überall da wo jetzt umgestellt wird auf Batteriebetrieb, E-Vehicles und so
00:20:13: weiter, da besteht schon das langem eigentlich Interesse an mehr Daten, um besser planen
00:20:20: zu können, besser maintenance, die klassischen Fälle eigentlich, da gibt es konkrete Anlässe
00:20:25: und interessanterweise in einigen Fällen sind die Daten auch heute schon verfügbar, aber
00:20:30: kosten halt was, ja und das werden glaube ich, das werden so die ersten Beispiele sein wo
00:20:34: relativ schnell die Player aufwachen werden, wenn man mich die gleichen Daten jetzt kostenlos
00:20:41: bekommen kann, ja das ist dann relativ unmittelbar auch in der P&L möglicherweise abbildbar,
00:20:47: gerade für so ein kleineres Team das dann irgendwie keine um 5-stelligen Betracht bezahlt
00:20:51: für irgendwelche Daten die zukünftig kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
00:20:55: Das ist meine Hoffnung, das sehe ich auch schon, das passiert zum Teil auch schon und was
00:20:59: mich auch sehr freut ist, das ist eigentlich auch so ein bisschen immer wieder in unseren
00:21:04: Podcasts ein Thema was wir anstoßen wollen, wenn sich vor allem die verschiedenen Player
00:21:09: austauschen, denn das Erstaunliche ist, also das habe ich jetzt 2-3 Mal erlebt, wenn sich
00:21:14: die Hersteller und auch dritte Dienstleister und die verschiedenen Arten von Nutzern
00:21:19: um den Tisch setzen, dann kommt häufig heraus, es ist gar nicht so schwarz-weiß, manchmal
00:21:24: wir hatten ja ein Beispiel, bin ich auch Nutzer und Datenhalter zugleich oder ist ganz klar
00:21:30: differenzierbar, bestimmte Datensätze interessieren mich als Nutzer mehr und eigentlich den Hersteller
00:21:36: nicht oder umgekehrt, dann finden sie auch schnell Kompromisse, also das vermissen wir
00:21:41: ein bisschen sehr, aber es gibt erste Ansätze sich zusammensetzen und zu überlegen, der
00:21:45: Data Act, wie kann jeder als Gewinner rausgehen?
00:21:49: Das würde ich mir sehr wünschen und ich glaube, dass es auch ehrlich gesagt durchaus das, was die EU beabzügt hat, da war nicht, es ging nicht darum, abzustrafen, die Hersteller im Gegenteil.
00:21:59: Es geht nur darum, die Daten besser verfügbar zu machen. Das ist dieses Grundprinzip der Non-Rival Assets.
00:22:06: Also die Daten sind eben anders als irgendwelche physischen Gebäude oder Geräte, die kann man nur einmal nutzen.
00:22:13: Die Daten können parallel mehrfach genutzt werden, Non-Rival Assets und das nutzen wir im Moment zu wenig in unserem Wirtschaftskreis.
00:22:21: Gut, du wirst ja nicht müde, diesen Terminus zu verwenden und zu erklären. Ich habe dann mal letztens überlegt, das ist ja eigentlich bei Software auch so.
00:22:30: Also auch Software ist intangible in einer Weise und trotzdem gibt es Unternehmen, die von den Kopien der Software gut leben können, indem sie sie halt licensieren und Leuten die Möglichkeit geben, davon zu partizipieren.
00:22:44: Und wenn ich das richtig verstehe, versucht die EU-Kommission durch diese Anordnung ja gerade eine solche krasse Monopolisierung ein bisschen zu verhindern und zu sagen, ja, okay, wir ordnen das primärrecht dem Datennutzer zu,
00:22:54: zu sehen, also dem Nutzer des Produktes zu sehen, aber durchaus, dass es Möglichkeiten geben sollte, auch für andere sie zu nutzen und es man in gewisser Weise erleichtert.
00:23:05: Man hätte es ja theoretisch auch andersrum machen können, bloß dann hätte man quasi zementiert, was jetzt, also abgesehen davon, dass schon ein bisschen Störgefühl auslöst, dass die Datenmacht beim Hersteller liegen soll,
00:23:15: aber ja, dann hätte man halt zementiert, den Start des Quo in vielen Branchen, in vielen Use-Cases, das aufzubrechen ist sicherlich sinnvoll.
00:23:24: Noch eine Theorie von mir, wo das vielleicht einfacher geht oder wo noch mehr Raum für Geschäftsmodelle ist.
00:23:31: Wenn ich nur zwei, drei Hersteller habe in einem Markt, dann sind vielleicht die, zum Beispiel in der Druckindustrie, wo es halt wirklich, da gibt es viele Druckmaschinenhersteller, aber bei den ganz großen läuft es am Ende auf drei, vier Hersteller hinaus.
00:23:42: Ja, da haben wir so gewisse Zementierungen, seit Jahren beobachten wir.
00:23:48: Wenn ich aber 30 Batteriehersteller habe, gibt es ein viel größeres Incentiv, eine Vergleichbarkeit herzustellen und über die Nutzer der Batterien heranzukommen an Daten, die man vorher vielleicht den Hersteller in Vorbehalten waren und dort auch eine gewisse Transparenz zu schaffen.
00:24:05: Da ist nur, und das ist das Thema, man setzt sich mal zusammen, da ist nur die Koordination viel schwieriger.
00:24:10: Welche Verbände der Batteriehersteller, jetzt in dem Beispiel, finden sich denn, um dann mal so ein Roundtable zu organisieren mit großen Nutzern?
00:24:20: Ich glaube, das ist so ein bisschen in dem Bereich, wo du ja auch viel machst, mit Energie, da ist das vielleicht eine ganz gute Mischung oder Verkehr, haben wir auch schon drüber gesprochen.
00:24:30: Ja, bei anderen Bereichen habe ich, denke ich, immer so ein Mann, das liegt doch so auf der Hand, aber vielleicht sind es dann einfach zu viele Leute, die man da irgendwie unter den Hut kriegen müsste.
00:24:40: Ja, ich glaube auch, es ist gut, dass du es ansprichst.
00:24:43: Ich glaube, da gibt es jetzt schon und wird es Sektoren geben, die schneller den Data-Act und auch effizienter umsetzen als andere.
00:24:50: Das ist ein horizontales Gesetz, es gilt eben übergreifen über alle Bereiche hinweg, Sektoren, Wirtschaftsbereiche hinweg.
00:24:57: Das war bewusst so ausgewählt und jetzt geht es darum, eigentlich in der nächsten Zeit das auch so ein bisschen Sektorial anzugleichen.
00:25:04: Du sagst es gerade schon, Windenergie, das beobachte und begleite ich auch mit Freunden, da setzen sich die Leute schon zusammen.
00:25:10: Es gibt dann eine kleine Initiative "Daten stärken Wind", das hat sich da geformt.
00:25:15: Das sind sieben oder acht Betreiber aus der Windenergie und die haben genau solche Gespräche und versuchen also, da Kommen-Sense reinzubringen
00:25:24: und praktische Lösungen gemeinsam zu erarbeiten. Das ist eigentlich ein guter Trend.
00:25:29: Da sagst du, da haben sich sozusagen Betreiber zusammengetan, das ist natürlich auch eine Möglichkeit.
00:25:34: Ich versuche immer, mir zu überlegen, wie kriegt man jetzt eigentlich die Leute, die da mitreden müssen an einen Tisch.
00:25:39: Und dann ist natürlich schon ein paar Betreiber, ein paar Nutzer von Geräten, schließen sich zusammen, überlegen mal, welche Daten habt ihr denn und so weiter.
00:25:49: Und dann sozusagen auf die Hersteller zuzugehen, nicht als einzelner kleiner mit seinem Vergleich, vielleicht überschaubar großen Vertrag,
00:25:57: wo man dann vielleicht sogar noch Angst hat, dass der Hersteller sagt, wenn ihr hier Stress macht, dann müssen wir auch nicht unbedingt mit dir kontrahieren.
00:26:03: Aber wenn man da so eine kleine Gruppe zusammen hat, ist das vielleicht tatsächlich ein ganz guter Ansatz.
00:26:09: Auch gerade, wenn es internehmen sind, die eher mittelständischen Bereich sind, sind auch relativ agil, auch wirklich bereit, offen, dort eben nach dem klassischen Win-Win zu suchen
00:26:22: und nicht so die Radikalhaltung gibt mir jetzt alle die Daten und ihr dürft sie nicht mehr nutzen. Das ist auch der falsche Ansatz.
00:26:28: Ich finde noch einen anderen Aspekt, der hast du geruts indirekt auf hingewiesen, interessant, im Wettbewerb.
00:26:34: Ich glaube auch, relativ bald wird die Art und Weise, wie solche Daten nach dem Data-Act zur Verfügung gestellt werden, ein Teil des Sales-Pitches werden.
00:26:46: Es wird Unternehmen geben, die es einfach machen und damit auch bei ihren Abnehmern, bei ihren Kunden, punkten wollen.
00:26:54: Da muss man aufpassen, dass man da wettbewerbsfähig bleibt, indem man gute Arten und also gute Methoden entwickelt hat, sich auszutauschen,
00:27:11: aber auch eben die Daten zur Verfügung zu stellen, sonst kann man immer internationalen Wettbewerb.
00:27:14: Also ich sehe, dass gerade bei aus China kommt, da ist der Umgang mit Daten natürlich, das wissen wir alle, ein ganz anderer.
00:27:20: Grundsätzlich ist die Bereitschaft dort, bestimmte Daten von vornherein zur Verfügung zu stellen, relativ erstaunlicherweise relativ hoch.
00:27:29: Ich könnte mir vorstellen, dass das ein gefährlicher Wettbewerbsaspekt werden wird im internationalen Wettbewerb.
00:27:36: Ja, genau. Also internationalen Wettbewerb hast du auch schon an einer oder anderen Stelle angesprochen.
00:27:42: Ja, natürlich gucken alle, also die Amerikaner ja auch erstmal auf ihre Daten, ne, nimmt John Deere in der Agrarwirtschaft, ja, seit Jahren ist ein offenes Geheimnis,
00:27:52: dass die alle Daten haben und spätestens, als sie die Trattoren in Russland abstellen konnten, die aus der Ukraine entführt worden waren, war das dann auch Public Knowledge.
00:28:04: Aber ja, geht ja zurück auf, was verlangt, oder was verlangt der Data-Act zur Verfügung Stellung von Daten in einem gängigen Format.
00:28:12: Ja, und dann werden wir sehen, Leute, die kommergetrennte CSV-Dateien zur Verfügung stellen und sagen, ja, hier sind alle Daten schönes Leben noch, schönes Tag noch.
00:28:20: Ja, sie zu was du damit machen kannst.
00:28:22: Und dann ist es eben, ja, dann kann man sich darüber Fälle geben, ob das jetzt im Compliant ist oder nicht, ob man das nicht hätte.
00:28:30: Wenigstens ein bisschen besser aufbereiten müssen und so weiter.
00:28:33: Wenn ich es sowieso machen muss, dann ja, und einer der Ansätze, wie wir hier unser Unternehmen führen, ist immer, was machen die Leute in fünf Jahren oder vielleicht hier in zehn Jahren.
00:28:42: Und wenn dann die Meinung ist, na, ich glaube in zehn Jahren werden Data Non-Rival Assets, wird es einfach Fälle geben, wo meine Wettbewerber viel offener mit dem Thema umgehen und den Leuten viel mehr Daten,
00:28:54: viel einfacher zur Verfügung stellen, dass wir gar keine Diskussion dazu kriegen, wie das jetzt nach dem Data-Act aussieht.
00:29:00: Ja, und sie dann vielleicht auch gerne sich einverstanden erklären, dass ich als Hersteller die Daten weiter nutze.
00:29:07: Ja, dann ist es genauso, wie du sagst, wenn wir der Meinung sind, es ist in fünf oder sieben Jahren so, dann sollte man vielleicht jetzt damit anfangen und dann eher der Early-Mover sein, der dann eben seinen Kunden diese Möglichkeiten zur Verfügung stellt.
00:29:21: Martin, du hast schon viele Gesetze gesehen, begleitet und einige auch verschwinden sehen. Was ist denn deiner Prognose, wo wir in zwei, drei Jahren stehen?
00:29:30: Ich will gar nicht so auf sieben oder zehn Jahre, das ist in heutigen Zeiten schwierig, so weiter Prognosen zu fällen.
00:29:35: Was glaubst du, wo wir in zwei, drei Jahren stehen werden? Ich habe da auch so meine Meinung.
00:29:40: Ja, bin gespannt. Also, ich glaube tatsächlich, dass es im, also wir sind ja jetzt ja in der Vorgesetzwirksamphase.
00:29:51: Wir haben jetzt schon lange besprochen, was wir denken, was getan werden müsste und auch was wir sehen, was da jetzt bisher getan wurde.
00:29:59: Ja, wir haben ja auch noch ein bisschen gesetzgeberische Tätigkeit.
00:30:03: Der deutsche Gesetzgeber muss noch tätig werden und ein Gesetz zur Begleitung des Data Act erlassen.
00:30:09: Daraus wird sich da übrigens auch ergeben, welche Sanktionen wir zu erwarten haben und je höher die da sind, umso mehr und umso schneller werden wir Bewegung sehen im Markt.
00:30:18: Und ich bin sicher, dass wir im September erst an der ein oder anderen Stelle sicherlich sehr leise zunächst und sehr wenige Fälle aber doch Leute sehen werden, die mal diese Datenzugangsansprüche gelten machen.
00:30:32: Es wird dann am Anfang sicher lästig sein, weil es irgendwelche Verbraucher sind, die einen vernetzten Kühlschrank im Einsatz haben und jetzt mal sehen wollen, welche Daten denn da eigentlich anfallen.
00:30:41: Aber es wird auch große Bereiche betreffen, die du gerade, die wir jetzt hier gerade schon im Bickel hatten, große Branchen betreffen, die sehr datensensitiv sind und einfach es Leute gibt.
00:30:52: Wo ich ein bisschen skeptisch bin, leider ist das Thema Start-ups, neue Geschäftsmodelle mit Daten, ob wir da in zwei Jahren schon soweit sind, dass wir hier und da Unternehmen haben, Start-ups sich gründen oder Softwareunternehmen, die es schon gibt, in allen möglichen Branchen sich erweitern und sozusagen ihren Zugang zu Datennutzern verwenden, um an Daten von Herstellern heranzukommen.
00:31:16: Da bin ich ein bisschen skeptischer, als ich es noch vor sechs Monaten war, aber auch das wird kommen, vielleicht nicht ganz so schnell.
00:31:21: Ja, da bin ich weniger skeptisch, als du, auch weil ich einige kenne und mit einigen auch das Thema Driaus bearbeite. Du sagst es gerade eben Unternehmen, die es schon gibt.
00:31:31: Ich glaube, das ist der Hebel, vor allen Dingen Start-ups oder Scale-ups, die schon längere Zeit in einem bestimmten Sektor quasi als Dienstleister beim Betreiben von Flottenmanagement oder Windparks oder was auch immer, dort als Experten reinkommen.
00:31:48: Die werden extrem von diesen Daten profitieren, deren Modell ist in der Vergangenheit auch schon mal darauf aufgebaut gewesen und die gibt es schon, die Unternehmen und einige sind auch recht aktiv, sich mit dem Data Act auseinanderzusetzen,
00:32:02: um für ihre Kunden, mit ihren Kunden, aber auch mit den entsprechenden Herstellern dort Lösungen zu finden. Also ich glaube, da gibt es auch schöne Beispiele, ich hoffe sehr, um jetzt auch bei diesen konkreten Schritten zu bleiben,
00:32:14: wie du gerade erwähnt hast, dass der Gesetzentwurf den Referenten entwurf gibt, den hast du mir vorhin nochmal gezeigt. Also da wird relativ schnell ein Umsetzungsgesetz in Deutschland in den nächsten Monaten umgesetzt werden, verabschiedet werden.
00:32:27: Da werden Strafen drinstehen, wenn nicht compliant ist, aber da werden hoffentlich auch dann begleitend einige Impulse gesetzt werden über Förderprogramme, die EU macht das auch.
00:32:37: Bestimmte Bereiche sind besonders kritisch angesehen, zusammen auch mit den Datenräumen. Also da werden wir nicht nur den Gesetzgeber aktiv sehen, sondern auch andere, ja, die Regierung in Deutschland und auf EU-Ebenen über die Fördermittebene, glaube ich.
00:32:54: Also da wird schöne Bewegungen reinkommen, aber eben nicht nur für den Data Act alleine, sondern eher im Kontext Data Act als Teil dieses Digitalpaket ist.
00:33:01: Da bin ich eigentlich ganz zuversichtlich. Also meine Vision, wenn ich jetzt mal vorausgucke in zwei Jahren, ich bin fest davon überzeugt, dass es in die richtige Richtung geht, dass sozusagen dieser Skalierungseffekt das Thema plötzlich den Markt erfasst und verstanden wird, was da für ein Potenzial zur Verfügung steht.
00:33:22: Das wird, glaube ich, in den nächsten zwölf bis 24 Monaten passieren. Es wird ein bisschen dauern. Es wird einige Sektoren geben, die da vor Reiter sind und ich hoffe mir, und wir wollen unseren Beitrag da leisten, dass wir auch Learnings über zwischen den Sektoren transferieren können, dass wir helfen zu verstehen, was läuft im Agrarbereich.
00:33:41: Der Agrarbereich beispielsweise arbeitet seit vielen Jahren einem Code of Conduct zum Datenaustausch. Er hat es schon dir für ihn erwähnt. Ja, die haben bereits ein Forum auf internationaler Ebene, wo die verschiedenen Player zusammenarbeiten und für die wird es relativ einfach sein, den nächsten Schritt zu gehen, das komplett hinzumachen.
00:33:59: Gibt es im Druckbereich auch, da haben wir ja auch gelernt, und ich wusste schon, dass es dort Gremien gibt, die über den Datenaustausch an Druckmaschinen miteinander reden. Da geht es häufig erst einmal um das, was da gedruckt wird.
00:34:16: Das ist jetzt für den Detail nicht so furchtbar interessant, sondern eher die Sensordaten. Aber auch da, da ist es natürlich, wenn schon mal Leute zusammensitzen, dann nicht so fernliegend, dass die sich dann eben auch darüber unterhalten und sich überlegen, wie das in der Zukunft aussehen soll und wie man das vielleicht ein bisschen besser strukturieren kann und dann eben diese Ansprüche damit gleich mit erledigen kann.
00:34:35: Und vielleicht finden sich auch die anderen, die daraus ein Geschäftsmodell machen können, in dem sie viel bessere Daten erheben, viel bessere Datenkontrolle haben und auch auswerten können für ihre Kunden.
00:34:51: Umsetzungsgesetz in Deutschland, by the way, im Data Act steht auch, dass die Mitgliedstaaten bis 12. September melden müssen, welche Sanktionen sie denn jetzt vorsehen, was zuständige Behörde ist. Auch da sind wir ja noch nicht ganz sicher.
00:35:07: Ja, insofern, der deutsche Gesetzgeber muss jetzt hier vor der Sommerpause dann noch tätig werden und wird es sicherlich auch tun. So eine Hängepartie wie bei NIST 2 wäre jetzt sicherlich das falsche, sehr falsche Signal auch über uns von der neuen Bundesregierung, die ja da nun den ganzen Koalitionsvertrag vorgeschrieben hat mit schönen Dingen eigentlich in diese Richtung.
00:35:27: Dann müssen jetzt denn den Worten dann auch Taten folgen. Martin, wenn jetzt du den Zuhörern, die jetzt noch mit bei uns dabei sind, ein oder zwei Tipps geben würdest oder könntest oder kannst, was zwischen jetzt und dem 12. September das Sinnvollste wäre, was würdest du ihnen mitgeben?
00:35:47: Gut, da muss man natürlich jetzt unterscheiden, bin ich der Hersteller oder bin ich der Daten, bei dem die Daten anfallen? Aus Hersteller Sicht, ich glaube nicht, dass eine Vogelsstraußpolitik sinnvoll ist.
00:35:59: Ich habe, die haben mir gesagt, wir warten erst mal ab, ob da überhaupt Kunden kommen. Da habe ich mir da die Rückfrage erlaubt, was machst du denn, wenn die am 15. September kommen?
00:36:08: Ja, dann fangen wir an. Das ist meines Erachtens keine gute Lösung. Ich brauche mindestens mal einen Plan, wie ich eine solche Zugangsanfrage beantworte und der sollte nicht sein, dann kümmern wir uns, sondern der muss wenigstens vorsehen, auf welche Daten kann sich das überhaupt beziehen?
00:36:24: Kommen wir an diese Daten heran? Haben wir ein Konzept mit den Daten, solche Zugangsansprüche zu gewähren? Und zweitens, wenn die Hersteller auf die Daten angewiesen sind, zum Beispiel für Predictive Maintenance oder für andere Sachen, die sie selber machen, dann muss ich mich damit befassen und muss den Kunden Lizenzverträge anbieten.
00:36:46: Ja, und da kann ich die hier auch schon besprochene Variante wählen, dass wir versuchen, über eine AGB-Änderung ins Kleingedruckter und über das, naja, hier lästige Pflicht zu erledigen oder ich mache es richtig.
00:36:57: Da magst du dann gute Gründe aus Sicht der Hersteller für das eine oder das andere geben, aber damit muss ich mich auf jeden Fall überfassen. Das ist die Herstellerseite.
00:37:04: Und die andere Seite, Leute, setzt euch mit dem Data Act auseinander. Es gibt genug Informationen, ob genug weiß ich nicht, aber es gibt jeweils viel Informationen auf den Seiten der EU, auf unseren Seiten überall, dazu, welche Ansprüche es dort gibt.
00:37:18: Lass, spreche doch mal mit euren Data Scientists oder euren Produktleuten. Welche Daten hättet ihr denn gerne? Und dann einmal kurz die Fantasie spielen lassen, wenn sie nicht hat, sollte man vielleicht mal ChatGPT fragen.
00:37:31: Der hat manchmal Fantasie und kennt sich in der bestimmten Branche aus. Welche Daten hätten wir denn gerne? Und dann kann man leicht prüfen, ob man da auch einen Anspruch hat.
00:37:40: Naja, und dann ist es sicherlich nicht vermessen, auch vor dem 12. September schon mal bei den Partnern zu fragen. Sag mal, Leute, wie macht ihr das denn nun?
00:37:50: Wenn wir jetzt wirklich am 15. September da kommen, was wir jetzt nicht vorhaben, wir wollen nicht da jetzt in die Anwaltsschreiben schicken und drohen, aber wir sehen, dass die EU dort eine Entscheidung getroffen hat und die finden wir gut.
00:38:03: Und da wollen wir jetzt mal sehen, wie ihr damit umgeht, was euer Ansatz ist. Das kann ich auch vor dem 12. September schon machen.
00:38:09: Ja, ich würde da auch hinzufügen zwei Sachen. Das eine ist, ja, und schon mal die Musterverprachsklauseln, von denen wir vorhin schon gesprochen haben, die gibt es jetzt in einem Wurf, die sind eigentlich auch noch nicht ganz finalisiert und nicht ganz offiziell, aber man kann sie schon mal benutzen.
00:38:22: Also auch da schon mal ein paar Dinger austesten und sich daran wagen. Das zweite ist, glaube ich, das allerwichtigste, du hast vorhin so mit gemeinsamen Zusammensätzen angedeutet.
00:38:33: Ich glaube, sowohl auf der Notzahl als auch auf der Herstellerseite ist es wichtig, dass man die Verantwortlichkeiten sich mal überlegt, wer ist für dieses Thema verantwortlich.
00:38:42: Häufig wird es abgeschoben so in Richtung IT. Also was am Erfolgsversprechenden ist und was man jetzt wirklich machen kann, eine kleine Gruppe von interessierten Personen mit verschiedenen Perspektiven.
00:38:54: Gerne, vor allen Dingen die operative Perspektive, jemanden mit Daten, Know-how und auch gerne die juristische Perspektive mal zusammenholen zum brainstorming.
00:39:02: Das dauert nicht lange. Da kommen richtig gute Ideen raus. Auf beiden Seiten, also wohl bei den Hersteller, auch bei den Nutzern und immer die Frage stellen, welche Daten wollen wir denn gerne.
00:39:12: Die Frage dürfen sich beide Seiten stellen, auch die Hersteller, welche Daten sind uns besonders wichtig, um sie weiter zu nutzen.
00:39:20: Und wo ist auch die Grenze zum Geschäftsgeheimnis, wo es ja auch einen gewissen Schutz durchaus gibt, der allerdings stark eingeschränkt ist.
00:39:29: Das kann man nicht so als pauschal Entschuldigung nutzen, um die Daten nicht rauszugeben.
00:39:34: Also das waren meine beiden Ergänzungen noch, ja, durchaus schon mal vorbereiten auf eigene Nutzung von diesen Musterverträgen,
00:39:41: den Klauseln und das zweite intern sich ein paar Individuen zusammensuchen mit komplementären Kompetenzen und das brainstorming zu den Use-Cases starten.
00:39:51: Und da haben wir jetzt wieder die beiden Ansichten, die wir hier, oder die beiden Seiten der Medaille, die wir hier auch ein bisschen zusammenbringen, eher die Chancenseite.
00:39:59: Leute, welche Daten wollen wir denn, was können wir damit machen?
00:40:02: Und dann dieses Mustervertragsthema ist natürlich ein Compliance-Thema. Man muss den Data Act nicht in erster Linie mit der Compliance-Brille sehen.
00:40:08: Das ist ja nun unser Ansatz hier, das wir auf die Chancen schauen. Aber es gibt ihn auch als Compliance-Thema.
00:40:15: Und vor allen Dingen auf Herstellerseite muss man sich damit auch auseinandersetzen und sollte es auch tun.
00:40:25: Und ich meine, du hast tolle Beispiele, wo du in solchen kleinen Gruppen mit drin sitzt.
00:40:29: Das kann man unternehmensintern machen. Wenn man da nicht die richtigen Player oder Personen zu finden scheint,
00:40:34: kann man auch mal in die Verbände gucken oder einfach mal mit Wettbewerbern, mit denen man sowieso über alles Mögliche redet, sprechen, ob es dort Möglichkeiten gibt.
00:40:43: Du moderierst ein paar solcher Gruppierungen und das kann ja auch erstmal ganz informell sein.
00:40:50: Einfach, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was ist denn da drin für uns, für unsere Branche?
00:40:57: Genau. Ja, und damit auch vielleicht nochmal der Ausblick aus unserer Podcastperspektive.
00:41:05: Wir haben, du sagst, es ist eingangs schon sechs tolle Gesprächspartner gehabt. Wir setzen das natürlich fort.
00:41:11: Es wird weitere Beiträge geben aus anderen Sektoren oder weiteren Sektoren mit der Perspektive, aus der Praxis.
00:41:18: Was machen verschiedene Player in der Vorbereitung? Das ist dann nicht aus unserem Munde.
00:41:23: Wir stellen da die Fragen und da kommen viele interessante Ansichten, die es sich lohnt, auch anzuhören, wenn in der nächsten Zeit ein paar neue Folgen kommen.
00:41:32: So machen wir das. Das ist der prinzipische perfekte Schlusswort. Lieber Bertus, vielen Dank für die Zeit heute.
00:41:41: Ja, macht mal Spaß. Man sieht es uns nicht an, aber wir sitzen im gleichen Gebäude, Wand an Wand.
00:41:49: Wir hatten etwas, wollten uns eigentlich nebeneinander stellen, es hat dann mit dem Video nicht so geklappt, hat der Freude keinen Abbruch getan.
00:41:54: Genau, ja, liebe Zuhörner, bis zum nächsten Mal. Bleibt uns gewogen und schaltet wieder ein, wenn es um den Data-Ed geht.
00:42:01: Bis bald, vielen Dank. Ciao, ciao.
00:42:19: * Musik *
00:42:49: * Musik *
00:43:19: * Musik *